RESÜMEE DER FILMKUNSTTAGE SACHSEN-ANHALT 2015

Mittwoch, 21. Oktober 2015 by KWST

Das waren sie also, die 5. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt. Fünf Tage lang wurden knapp 80 Vorstellungen gespielt. Filmfans kamen nicht nur in den Genuss in unbekannte Film-Welten abzutauchen, sie konnten auch interessante Menschen kennenlernen, auf den Veranstaltungen im Studiokino, Café Central oder in der Konzerthalle Phillip Telemann anregende Gespräche führen und das gerade Gesehene reflektieren, diskutieren und bewerten.

Nicht nur Filminteressierte nahmen an dem außergewöhnlichen Festival teil, Sachsen-Anhalt wurde kurzweilig zum Gastgeber für die Preisträger und namenhafte Gäste.

Alleine die Jurybesetzung hatte es in sich. Mit Regisseur und Drehbuchautor David Wnendt, Produzent und Kameramann Friede Clausz und Schauspieler Franz Rogowski wehte durch Sachsen-Anhalt der Duft der großen, deutschen Filmwirtschaft. Nicht aller Tage sitzt Franz Rogowski vor dem Café Central in der Sternstraße und plaudert über sein letztes Projekt – "Victoria". Auch kommt es eher selten vor, dass David Wnendt, aktuell läuft seine Regiearbeit „Er ist wieder da“ in allen Kinos des Landes, die Gemütlichkeit der Magdeburger Filmnächte ausklingen lässt. Aber die Filmkunsttage Sachsen-Anhalt sind eben etwas Besonderes. 

 

So entstand eine großartige Festivalstimmung, die eben auch eine Plattform für ambitionierte Filmemacher bot. In diesem Zuge wurden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Filme ausgezeichnet.

Mit dem Ehrenpreis, vergeben durch den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff, wurde der Regisseur und Schauspieler Gojko Mitic geehrt. In dem Wettbewerb Langfilm erhielt Ulisenma Borchu mit „Schau mich nicht so an“, den Hauptpreis der Stadt Magdeburg, gestiftet von den Filmfestival-Paten und mit einem Preisgeld von 2.500 Euro dotiert. Marco Gadge erhielt für seinen Kurzfilm „Er und Sie“ den Preis in der gleichnamigen Kategorie Wettbewerb Kurzfilm. Der von dem Filmkunst e.V. gestifteten Preis für die Kategorie Spezial Tongestaltung, dotiert mit einem Preisgeld von 1.000 Euro, erhielt Ansgar Frerich. Als bester Nachwuchs in der Filmwirtschaft wurde Devon Keller für ihr Projekt „Petting Zoo“, gestiftet von shifthappens, ausgezeichnet. Die junge Filmemacherin kam für das Filmfestival extra aus Texas, USA angereist.

Erstmalig wurde auch ein neuer Preis vergeben: Der Filmkunstpreis der Evangelischen Jugend Mitteldeutschland. Diesen Preis, dotiert mit 1.000 Euro erhielt Steve Bache für seinen Film „Mon Chéri“

Den besonderen Abschluss bildete das offene Jurygespräch am letzten Tag des Festivals im Café Central. Alle drei Jurymitglieder diskutierten öffentlich die Stärken und Schwächen der Filme und ließen in diesem Zuge, die Zuschauer an ihrer Entscheidungsfindung für den besten Langfilm teilnehmen. In der Tat eine seltene und außergewöhnliche Transparenz, finden doch sonst insbesondere Jurygespräche eher hinter verschlossenen Türen statt. Doch gerade diese Nähe zu der Jury selbst und deren Entscheidung intensivierte die einmalige Atmosphäre des Filmfestivals in diesem Jahr. Bleibt nur noch eins: Vorfreude auf die Filmkunsttage Sachsen-Anhalt im kommenden Jahr. 

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