Bestform 2021: Preisträger*innen

Award für eine famose Idee:

MOOSAIK aus Magdeburg gewinnt BESTFORM 2021

Am Mittwochabend sind bei einer digitalen Veranstaltung die BESTFORM-Awards 2021 vergeben worden. Der erste Preis des deutschlandweit  einmaligen Kreativwettbewerbes ist mit 10.000 Euro dotiert. Die beiden zweiten Plätze sind mit je 7.000 Euro verbunden. Zusätzlich sind zwei  Auszeichnungen für „Visionen des Jahres“ vergeben worden.

Das Magdeburger Start-up „MOOSAIK“ hat den Landeswettbewerb BESTFORM 2021 gewonnen.Maren Huhle und ihre Mitstreiter haben Paneele entwickelt, auf denen in einem Modulsystem Moos-Flächen installiert werden können. Die famose Idee: Das Pflanzenpolster nimmt nicht nur Kohlendioxid auf und wandelt es um, sondern filtert auch Feinstaub aus der Luft. Die einzelnen Teile werden dabei wie bei einem Mosaik an der Hauswand zu einer grünen Fassade zusammengesetzt. Das Team, das sich aus der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität ausgegründet hat, will damit „einen nachhaltigen Beitrag für die Entwicklung der Städte leisten und sie auf natürliche Art verschönern“. Die Jury hob hervor: „Moosaik bringt Natur und Hightech zusammen. Ein solches Vertical Gardening bietet eine natürliche Alternative für die Luftreinigung und bietet dazu noch grüne Hingucker.“

Den zweiten Platz vergaben die BESTFORM-Juroren gleich zweimal.Die „Büro für Sinn und Unsinn – Dumaz Janus Sonder GbR“ aus Halle (Saale) wurde für ihren „Spielideenautomat“ geehrt, der nach Angaben per Knopfdruck einen Zettel mit einem passenden Spiel ausdruckt. Dafür greift der Automat auf eine Datenbank von mehr als 100 Spielanleitungen zurück. Im Bauhaus Museum Dessau wurden an einem solchen Automaten bereits knapp 90.000 Spielvorschläge ausgegeben. Das „Büro für Sinn und Unsinn“ möchte damit „den neugierigen Blick auf die Welt, Kreativität und Experimentierfreude fördern“. In der Begründung der Jury heißt es: „Dieses Bildungskonzept ist eine neue Herangehensweise, Kindern mit viel Interaktion auf spielerische Weise Inhalte zu vermitteln.“

Auch das Unternehmen „Vireo.de – recable.it“ aus Merseburg (Saalekreis) wurde mit einem zweiten Platz geehrt. Die Jury war überzeugt vom nachhaltigen und unter fairen Bedingungen hergestellten USB-Kabel, das lange haltbar ist, repariert und recycelt werden kann. Die Merseburger meinen: „Es ist an der Zeit, neue nachhaltige Standards für technische Produkte zu etablieren, die weder gesundheits- noch umweltschädlich sind.“ Die Juroren sehen das ähnlich und meinten: „Mit recable wird die globale Wertschöpfungskette neu gedacht. Die Möglichkeit, Produkte reparieren zu können, wird immer wichtiger und beginnt bei den kleinsten Dingen.“

Die „Power-Flower-Windblumen“ der „SailWindTec GmbH“ gehören zu den zwei Projekten, die mit dem Titel „Vision des Jahres“ ausgezeichnet wurden. Das Unternehmen aus Osterwieck (Landkreis Harz) erhält für seine Idee, Kleinwind-Kraftanlagen individuell zu gestalten und sie damit in unser Umfeld zu bringen, ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Die Jury begründete ihre Entscheidung: „Hier wird auf ästhetische Weise Strom-Erzeugung erlebbar gemacht. Viele kreative Köpfe haben sich interdisziplinär darüber Gedanken gemacht, wie ohne großen Aufwand Energie gewonnen und zugleich die Innenstadt belebt werden kann.“

Als „Vision des Jahres“ wurde auch das Projekt „madeLocal – Chitosan – Potentiale für regionale Strukturen“ von Max Greiner ausgezeichnet.Der Student der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle regt an, Chitosan aus einer Insektenfarm zu beziehen und als regional gewonnenen Bio-Kunststoff zu nutzen. Das Ziel ist, diverse Projekte ins Leben zu rufen und lokale Akteurinnen und Akteure zu vernetzen. Als eine von vielen Möglichkeiten hat Max Greiner die Kooperation eines Brillen-Leasings durchgespielt: Brillengestelle aus Chitosan bleiben dabei in einem Bio-Kunststoff-Kreislauf erhalten. Sie können schnell recycelt und in neue Formen gebracht werden. Die Jury erklärte: „Der Kreislauf ist faszinierend. Bei Brillengestellen, einem Einsatzgebiet, wo man es nicht vermutet, kann ein sehr nachhaltiges Material eingesetzt werden. Entscheidend waren auch die lokale Bindung und die Skalierbarkeit auf viele Bereiche.“

Die weiteren sechs Finalistinnen und Finalisten erhalten aufgrund ihrer herausragenden kreativen Ideen jeweils einen Anerkennungspreis in Höhe von 1.000 Euro.

In alphabetischer Ordnung ihres Projekt-Namens:

  • Algen-Experimentierkasten für Kinder: Lara Rockenstein, Magdeburg und „Roquette Klötze GmbH & Co. KG“, Klötze (Altmarkkreis Salzwedel);
  • MatheX – App, Sprachbasiertes und individualisiertes Training der mathematischen Basiskompetenzen: Stefan Neuber, Petersberg (Saalekreis);
  • Memo/ANABOX smart: „wirewire GmbH“, Halle (Saale) und „anmed GmbH“, Crottendorf (Sachsen);
  • mycrocast – offene Social Audio Plattform: „mycrocast GmbH“, Magdeburg;
  • Platzhirsch – Das innovative Design E-Bike Made in Germany: „Urwahn Engineering GmbH“, Magdeburg und „H+E Produktentwicklung GmbH“, Moritzburg (Sachsen);
  • RemmyVR – Remember the World. Virtual Reality für Senioren: „RemmyVR/Maywood Media GmbH“, Magdeburg.