In mitten eines scheinbaren Widerspruchs entdeckt die Autorin, dass der Drang nach künstlerischer Entfaltung nicht immer konform mit angemessenen Arbeitsbedingungen verlaufen.
Im aufdröseln von mehreren Interviews kommen vier Männer zu Wort, die Chancen, Zweifel und Kreativität innerhalb einer künstlerischen Selbstständigkeit einschätzen.
Dabei wird anfänglich klar: reich werden die wenigsten und aus diesem Grund muss ein anderer Nutzen aus der kreativen Arbeit gezogen werden. Vielleicht die Freiheit, eine Idee, eine Utopie umsetzen zu können? Dennoch bleibt die Aufgabe, die Kunst mit einem Unternehmen zu verbinden.
Der Künstler wird nach Pienings zum Kreativunternehmer. Nicht selten von Zweifeln geplagt, muss der Künstler mit anderen seiner Art konkurrieren. Es fallen Schlagworte wie Karriere, Selbstdisziplin, Erfolg, Selbstentfaltung und das ist auch der Schlüssel der Motivation sogenannter Kreativunternehmer - erschöpft aber erfüllt.
Ein wichtiges Kriterium für den Künstler selbst und für das was er nach aussen trägt, ist die Kompetenz. Kompetenz bleibt dabei nicht nur beschränkt auf den eigenen Tätigkeitsbereich - vielmehr muss Kompetenz auf möglichst viele Ebenen der Lebenswirklichkeit erfolgen. Dabei steigt der Anspruch des Künstlers an sich selbst und an seine Aufgaben. Für die Wahl eines künstlerischen Berufs scheint nach Pienings auch der Standort einer Tätigkeit entscheidend. Das urbane Milieu braucht Kultur und diejenigen, die jene schaffen. So greift der Künstler in seine Umwelt ein, kritisiert sie, verändert sie. Wieder fallen Schlagworte: Einzelkämpfer, Freiberufler, Überlebensstil, Selbstausbeutung. Pienings greift auch die Grenzen auf - Grenzen des eigenen Körpers, vielleicht auch Grenzen des künstlerischen Schaffens. Grenzen, die wieder überschritten werden, weil der Kreativunternehmer weiß was und wofür.
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