„Das Smartphone der Atemschutztechnologie“

Der „SECURER“ der SecureAir GmbH sieht aus wie aus einem Science-Fiction-Film: Die revolutionäre Gesichtsmaske schützt zu 99,999 Prozent vor Corona und anderen Viren. Designt wird sie nicht in einem amerikanischen Raumfahrtlabor, sondern mitten in Magdeburg.

Arno Lauhöfer, Geschäftsführer der SecureAir GmbH, freut sich über die Auszeichnung seiner Erfindung mit dem BESTFORM /// MEHR /// WERT /// AWARD für kreative Ideen 2023 und erklärt sein erstaunliches Produkt:

Herr Lauhöfer, stellen Sie sich und Ihre Rolle bei der SecureAir GmbH bitte kurz vor!

Ich bin einer von drei Geschäftsführern von SecureAir, zusammen mit meinen Partnern Frank Gnisa und Mario Spiewack. Während der ersten Pandemiephase 2020 hatte Frank Gnisa die Idee zum SECURER. Wir waren allesamt der Meinung, dass es einen besseren, einen 100-prozentigen Schutz vor Corona geben muss. Einen Schutz, der nicht auf einer Stoffmaske basiert. Deshalb haben wir uns an die Arbeit gemacht: Ich bin in der Konstellation in erster Linie für Finanzen, Marketing und Investoren zuständig, Mario Spiewack für die Organisation und Netzwerken und Frank Gnisa (überlegt) … ist unser „Daniel Düsentrieb“. (lacht)

Der „SECURER“ der SecureAir GmbH hat den BESTFORM /// MEHR /// WERT /// AWARD für kreative Ideen 2023 gewonnen – herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung? 

Das gesamte Unternehmen hat sich natürlich riesig darüber gefreut! Und ganz ehrlich: Weder ich noch meine Kollegen wussten im Vorfeld irgendetwas darüber, dass wir ausgezeichnet werden. Wir kamen nichtsahnend nach Magdeburg zur Preisverleihung. Dann wurde zuerst der dritte Platz bekanntgegeben, danach der zweite. Als wir dann immer noch nicht dabei waren, haben wir uns angesehen und gesagt: Dann muss es wohl der erste Platz sein… Und genau so war es dann!

Wie werden Sie das Preisgeld und die Aufmerksamkeit, die Sie durch den Award erhalten haben, einsetzen? Gibt es schon konkrete Pläne für die Zukunft? 

Ich selbst komme ja ursprünglich aus der Finanzbranche. Daher sind wir zum Glück im Moment mit starken Partnern gut aufgestellt. Wir mussten bisher zum Beispiel keine Fördermittel beantragen, sodass öffentliche Gelder an anderer Stelle eingesetzt werden konnten. Daher „brennt“ es derzeit in keiner Abteilung. Allerdings sind wir ja auch noch nicht in Serienproduktion, sondern stehen aktuell in Verhandlungen. Dafür wird das Preisgeld sicher nützlich sein – und in der Forschungsabteilung ist es auch immer gut aufgehoben. Deutlich wichtiger als das Geld ist aber das Renommée, das mit dem Award einhergeht.

Würden Sie anderen Unternehmen raten, am Wettbewerb teilzunehmen? Was nehmen Sie davon mit? 

Selbstverständlich! Öffentlichkeit ist das A und O für junge Unternehmen. Und wir freuen uns sehr, dass das Wirtschaftsministerium, die BESTFORM-Jury und die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt uns so viel Vertrauen entgegengebracht haben. Natürlich verändert sich einiges durch so einen Preis: Wir haben kürzlich einen PR-Experten beauftragt und auf unserer Website einen Pressebereich eingerichtet. Jetzt ist es nicht mehr lang hin, bis wir weltbekannt sind! (lacht)

Nehmen Sie uns mit auf die Reise: Was ist von der ersten Idee bis zum BESTFORM /// MEHR /// WERT /// AWARD alles passiert? Wie sind Sie auf die Idee zum SECURER gekommen? 

Die Idee ist natürlich 2020 während der ersten Corona-Welle entstanden. Ich habe mir immer gedacht: Da muss es doch eine Lösung geben, die zu 100 Prozent sicher ist. Denn alle Produkte, die es bisher gibt, filtern nur die Luft. Dadurch bleibt immer ein bestimmtes Restrisiko bestehen. Bei Durchfeuchtung etwa werden Stoffmasken nahezu wirkungslos – denken Sie etwa an die armen Menschen in der Gastronomie, die stundenlang damit herumgelaufen sind. Außerdem müssen herkömmliche Masken, die mit einem Luftfilter arbeiten, theoretisch den Mund- und Nasenbereich luftdicht abschließen – auch das kann keines der heutigen Produkte.

Ihre Maske hingegen schützt wirklich zu 100 Prozent vor Corona? Wie geht das? 

Zu 99,999% (lacht) Der SECURER funktioniert mit zwei Prinzipien: Luft und Licht. Ein aktives System saugt Atemluft aus der Umgebung an und presst sie in den Mundraum der Maske. Bevor die Luft den Mundraum erreicht, passiert sie eine „Lichtschranke“ – also eine Belichtungskammer aus intensiver Strahlung, die von Hochleistungs-UVC-Leuchten im Miniformat erzeugt wird. Diese sind in das Seitenelement der Maske eingebaut. Das UV-Licht ist so stark, dass es jede Form des Coronavirus unschädlich macht. Für den Träger ist es aber nicht gefährlich, da es sicher im Inneren der Maske eingebaut ist. Unseres Wissens ist die SecureAir derzeit das einzige Unternehmen weltweit, das mit echten Corona-Viren und UVC´s auf diesem Gebiet so umfassend geforscht hat. Zudem ist uns niemand bekannt, der außer uns weiß, mit welcher Wellenlängen, in welchem Abstand und mit welcher Dauer exakt welche Viren vernichtet werden. Wir haben da in den letzten zwei Jahren absolute Grundlagenforschung betrieben. Durch die aktiv angesaugte Luft entsteht im Mundraum zudem ein Überdruck. Dieser verhindert, dass ungereinigte Luft von außen hineinkommt, ohne dass die Maske fest und luftdicht auf der Haut aufliegen muss.

Hat der SECURER neben dem Virenschutz noch andere Funktionen? 

Wir arbeiten bereits an der zweiten Version mit zusätzlichen LEDs. Diese wird neben Coronaviren auch alle anderen Virusarten, vor allem Grippeviren, sowie Bakterien und Pilzsporen unschädlich machen. Die zweite Generation des SECURERs könnte die sichere Alternative zur heutigen OP-Maske werden und in einigen Jahren etwa aus dem Krankenhausbetrieb nicht mehr wegzudenken sein.

Einschränkungen, Maskenpflicht etc. sind endlich überstanden, die Menschen atmen auf. Warum glauben Sie, dass jetzt die richtige Zeit für den SECURER ist?Wer ist Ihre Zielgruppe?

Es geht darum, den SECURER zunächst einer Zielgruppe zugänglich zu machen, die als „Special Interest“ bezeichnet wird: Operateure, Pflegepersonal und Ärzte in Krankenhäusern, Patienten und deren Angehörige. Denken Sie darüber hinaus an Großveranstaltungen, Rettungskräfte oder Sportler, für die Infektionsschutz besonders wichtig ist! Außerdem ist die nächste Pandemie nur eine Frage der Zeit – aber ich wünsche sie mir nicht herbei, der SECURER wird auch so gebraucht.

Weltweit sprechen wir heute schon über rund 80 Millionen Beschäftigte nur im Gesundheitswesen.

Wie ist die Schutzfunktion wissenschaftlich belegt? 

Die Schutzfunktion ist unter anderem durch Untersuchungen der Virologin Prof. Dr. Brigitte König vom Institut Magdeburg Molecular Detections wissenschaftlich belegt. Wir werden problemlos die offizielle CE-Zertifizierung für Medizinprodukte in der EU erhalten, wie sie klassische Stoffmasken auch haben. Die Herausforderung besteht eher darin, eine Zertifizierung zu bekommen, die es heute noch gar nicht gibt, weil die Sicherheit des SECURER weitaus über die von Stoffmasken hinausgeht.

Was wird der SECURER kosten? 

Der Einführungspreis wird vermutlich zwischen 800 und 900 Euro liegen müssen. Doch mittelfristig ist es das Ziel, einen Preis zwischen 100 und 200 Euro gewährleisten zu können – dazu muss sich das Gerät allerdings zunächst etablieren. Vergegenwärtigt man sich, was Menschen für Handys ausgeben, ist ein solcher Betrag zum Schutz der eigenen Gesundheit und der seiner Liebsten aber vielleicht gar nicht so absurd. Hinzu kommt, dass etwa 900 Milliarden Stoffmasken, die während der Pandemie weltweit verbraucht worden sind, auch nicht gerade mit unseren heutigen Maßstäben von Nachhaltigkeit einhergehen. Ich sage immer: Wenn heutige Stoffmasken ein Telefon mit Wählscheibe sind, ist der SECURER das Smartphone! (lacht)

Welche Bedeutung hat die SecureAir GmbH für Ihre Region – und umgekehrt? 

Wir fühlen uns mit unserer Betriebsstätte in der Magdeburger Sandtorstraße bestens aufgehoben. Es hat für mich immer zum Konzept dieses Unternehmens gehört, Innovation und Qualität Made in Germany anzubieten. In Deutschland und der Region gibt es viele kreative Köpfe mit fantastischen Ideen – wir müssen ihnen ermöglichen, diese Potentiale auszuschöpfen!

 

Foto: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH/Viktoria Kühne