Kreative Zurückhaltung, so lässt sich das Verhalten der Kreativunternehmen in Sachen Finanzierung am ehesten beschreiben. „Als Kreativer hast du immer ein gespaltenes Verhältnis zum Geld“, meinte Eike Goreczka, Autor und Producer der 42Film GmbH aus Halle. 42Film produzierte Filme, wie „Ich, Tomek“, und „Heinz und Fred“, die bereits auf Internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurden. Auch Dokumentarfilme mit relativ geringem Budget bedürften deshalb einer Förderung, so Goreczka. Beim Film gäbe es so gut wie keine privaten Investoren, deshalb sei man froh über die Förderung durch die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM). Deren Vertreter, Mario Fischer, stellte ebenfalls heraus, dass es Hallewood ohne Förderung nicht geben würde. „Unsere Nachbarländer blicken neidisch auf Deutschland“, meinte Fischer. Dabei werden MDM-Fördermittel unter der Maßgabe der Verwendung in Mitteldeutschland vergeben und erzielten so positive gesamtwirtschaftliche Effekte.
Dass Finanzierung und Förderung auch Entscheidungsfreiheit und Kreativität einschränken kann, gab Janis Kapetsis, Geschäftsführer der Agentur Kappa und Mitveranstalter des Festivals „Women in Jazz“, zu bedenken. Das Festival käme aus diesem Grund seit seiner Gründung ohne Fördermittel aus, so Kapetsis. Henning Rünemapp, Beauftragter Bund-Länder-Kooperation der Initiative Musik aus Berlin, stellte Fördermöglichkeiten für Nachwuchsmusiker, Bands und Projekte vor. Die Initiative fördert beispielsweise Audio- und audiovisuelle Produktionen, Promotion- und Marketingmaßnahmen oder Konzerte und Touren von Bands bis zu einer Höhe von 30.000 Euro. Wobei generell ein Eigenanteil von 60 % erbracht werden muss.
Fazit: existierende branchenspezifische Fördermöglichkeiten wie die Initiative Musik oder die Mitteldeutsche Medienförderung sind sinnvoll bis existenziell für die Branche – Hallewood funktioniert nicht ohne Förderung.
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Montag, 22. November 2010 by KSA
Was wäre die Kreativbranche ohne Förderung? Darüber verständigten sich Vertreter von Banken, Fördereinrichtungen und Kreative auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Landesprojekte Kreativmotor und INVESTFORUM Sachsen-Anhalt. Diskutiert wurden Möglichkeiten und Grenzen von Förderung und Finanzierung in der Musik- und Filmwirtschaft. Die Veranstaltung fand am 18. November in der theatrale Halle statt.