Sport- und Tanzrollator: Uni-Team aus Magdeburg gewinnt BESTFORM-Award

Landeswettbewerb: Preise in Magdeburg verliehen

Am 24. Juni 2019  sind im „Kulturzentrum Moritzhof“ die BESTFORM-Awards 2019 vergeben worden. Der erste Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, der zweite mit 7.500, der dritte mit 5.000. Zusätzlich gab es eine Auszeichnung für die „Vision des Jahres“.

Ein Projektteam der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat den Landeswettbewerb BESTFORM 2019 gewonnen. Prof. Dr. Anita Hökelmann, Martin Wiesner, Marcel Partie und Paul Blaschke haben einen Sport- und Tanzrollator entwickelt, mit dem Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Handicap mehr Bewegungsmöglichkeiten erhalten. Daran anknüpfend arbeitet die Universität Magdeburg aktuell gemeinsam mit der „Vorrichtungsbau Giggel GmbH“ in Bösdorf, der „idm Industrieservice & Drucklufttechnik Magdeburg GmbH“ und dem „Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen“ am Einsatz bei Demenz-Patienten. Gefördert wird das Projekt vom „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung – EFRE“. Die Jury hob hervor, dass mit dem Sport- und Tanzrollator „die Lebensqualität einer gesellschaftlich benachteiligten Zielgruppe verbessert werden“ könne. Das kreative Team überzeuge mit einer tiefgehenden Ausein- andersetzung und bringe mit seinem Projekt Lebensfreude zurück.


Mit dem zweiten Preis wurden Finn Süberkrüb, Markus Rothkötter und Frank Sporkenbach von der „Trenux GmbH“ sowie die Industriedesigner Björn Kokoschko und Martin Wiesner aus Magdeburg für einen Fahrrad-Anhänger geehrt. Er passt an jedes Fahrrad, kann zusammengeklappt und auf dem Gepäckträger befestigt werden. Mit dem „Kofferraum fürs Fahrrad“ können Lasten bis zu 40 Kilo transportiert werden – dank einer kompatiblen Tasche auch bei schlechtem Wetter. In der Begründung der Jury heißt es: „Das Team hat eine Lösung für Alltagsprobleme beim Fahrradfahren gefunden. Aus Tüftlergedanken wurde ein Produkt, das auch damit überzeugt, dass an Nachhaltigkeit gedacht und der Blick für Details gewahrt wurde.“


Den dritten Platz vergab die BESTFORM-Jury an den Studenten Lukas Keller von der Burg Giebichenstein in Halle (Saale), der sich in seinem Projekt „Baker‘s Butchery“ („Bäckers Fleischerei“) mit der Nachhaltigkeit beim Umgang mit Nahrungsmitteln beschäftigt. Sein Konzept sieht vor, eine Mehlwurm-Farm in Bäckereien zu integrieren, um Abfallprodukte in hochwertiges Protein umzuwandeln. Die Jury würdigte, dass „Mehlwürmer eine Lösung sein könnten für drängende Probleme der Welternährung“. Lukas Keller probiere „einen intelligenten Wirtschaftskreislauf, der sogar neue Märkte für Bäckereien schaffen“ könne.


Das Projekt „Collection GROW“ von Larissa Siemon aus Halle (Saale) wurde mit dem Titel „Vision des Jahres“ ausgezeichnet. Die Produktdesignerin erhielt für ihre Idee, Luftalgen als „lebende Textilfarben“ einzusetzen und damit einzigartige und umwelt- freundliche Farben zu erzeugen, ein Preisgeld von 2.500 Euro. Die Jury begründete ihre Entscheidung so: „GROW ist ein spannender Lösungsweg, der uns eine interessante Symbiose von Natur, Pflanze und Mensch zeigt – und das in einer hoch ästhetischen Qualität. Es geht um die Verbesserung der Luft, die wir zum Atmen brauchen.“


Insgesamt wurden bei der vierten Runde des Landeswettbewerbs mehr als 70 Projekte eingereicht – so viele wie noch nie. Dazu sagte Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung: „Ich freue mich über das enorm gestiegene Interesse am diesjährigen BESTFORM-AWARD. Die mehr als 70 Bewerbungen sind ein guter Beleg für die wachsende Vielfalt kreativer Produkte, Dienstleistungen und Visionen hier im Land. Sachsen-Anhalts Kreative kommen zunehmend in Bestform. Die heimische Kreativwirtschaft wächst dynamisch, vernetzt sich mit anderen Branchen und wird so zum Impulsgeber für wichtige Innovationen.“

Bei der vorigen Runde des BESTFORM /// MEHR /// WERT /// AWARDS für kreative Ideen im Jahr 2017 erhielten der Schönebecker Industriedesigner Martin Deutscher gemeinsam mit Martina Findling und Martin Drews von „Inflotec“ aus Magdeburg den ersten Preis für den „Waver“. Die Aufbereitungsanlage für Trinkwasser wurde Anfang des Jahres auch mit dem Titel „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ ausgezeichnet.