„Baker‘s Butchery“ – von industriellem Altbrot zum Mehlwurm-Protein

Bis 2050 wird sich der weltweite Nahrungsmittelbedarf verdoppeln. Schon heute sind die globalen Anbauflächen ausgelastet und die Fleischproduktion macht alleine 15 % aller Treibhausgasemissionen aus. Insekten stellen eine ökologischere und effizientere Art der Proteingewinnung dar. Das Konzept der „Baker‘s Butchery“ zeigt neue Chancen und Potenziale eine Zukunft auf, in der Insekten als Lebensmittel etabliert sind.
Das Projekt beschäftigt sich mit der Integration einer Mehlwurmfarm in eine Bäckerei. Überproduzierte Backwaren aus der Bäckerei werden in der Farm zu hochwertigem Protein umgewandelt. Auf diese Weise können jährlich hunderte Tonnen aufwendig produzierte Nährwerte erhalten bleiben.
Die Vorteile dieser Produktionsweise liegen in der Auslastung der bestehenden Infrastruktur. So kann beispielsweise der Bedarf an Heizenergie der Mehlwurmzucht durch die Abwärme der Bäckerei gedeckt werden. Mit einem sehr geringem Ressourcenaufwand, artgerechter Haltung und einer automatisierter Produktion entsteht ein haltbares tierisches Proteinprodukt, welches in seinem Nährwert herkömmlichen Fleischprodukten gleicht.

Das Konzept soll dazu anregen die eigenen Vorurteile gegenüber Insekten, als Nahrungsquelle auf ganz pragmatische weise zu hinterfragen. So stehen die ökologischen, ökonomischen und ethischen Vorteile der Produktion im Vordergrund.

Um sich dem Konsum von Insekten anzunähern, dienen die in dem Projekt entstandenen “Baker Chips”, welche aus Altbrot, Mehlwurmmehl und Rote Bete bestehen. Sie stellen ein Beispielprodukt der “Baker’s Butchery dar und sind als Kommunikationsmedium des Konzeptes gedacht, um eine Diskussion über den Umgang und die Produktion von Lebensmitteln anzuregen und letztlich das Verständnis und Interesse für eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion zu wecken.