Medienkompass 2011 – Gute Aussichten und Verbesserungspotenzial

Montag, 27. Juni 2011 by KSA

Medienunternehmen in Halle wollen weiter wachsen, sehen aber auch Verbesserungspotenzial. Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie des Mitteldeutschen Multimediazentrums (MMZ).

So erwägt nur eine der befragten 27 Firmen den Standort Halle in den nächsten zwei Jahren zu verlassen; fast 60 Prozent planen sogar eine Vergrößerung. Das ist ein Zuwachs von fast 20 Prozent im Vergleich zur Befragung im Jahr 2008, als diese Frage von „nur“ 40 Prozent der Gesprächspartner mit ja beantwortet wurde. Diese positiven Geschäftsprognosen wirken sich auch auf die Beschäftigtenzahlen aus: Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, ihr Personal weiter aufstocken zu wollen. Allerdings halten viele die Suche nach geeignetem Personal für schwierig.

Eine deutliche Mehrheit (ca. 85 Prozent) der Befragten messen dem MMZ eine bedeutende bis zentrale Rolle bei der positiven Entwicklung des Medienstandorts Halle zu. Als Netzwerk- und Knotenpunkt zwischen den einzelnen Subbranchen konnten bereits 70 Prozent der befragten Unternehmen Schnittstellen mit dem MMZ herstellen. In Zukunft sollte das MMZ diese Aufgabe jedoch noch konsequenter verfolgen als bisher.

Luft nach oben sehen die Gesprächspartner beim Medienstandort Halle. Während im Jahr 2008 noch fast 84 Prozent der Befragten zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Standort waren, sind es 2011 noch knappe 52 Prozent. In Zukunft wünschen sich die befragten Unternehmen mehr Unterstützung von der Stadt Halle bei innovativen und wichtigen Projekten (65 Prozent) sowie ein gezielteres Marketing für den Medienstandort Halle (73 Prozent). Das MMZ sollte hingegen mehr Projekte realisieren, an denen die Mieter des Hauses partizipieren können. Hierzu sollte das MMZ nach Ansicht von 38 Prozent der Befragten mit mehr Kompetenzen und Handlungsspielraum ausgestattet werden. Das dafür notwendige Vertrauen in die MMZ-Verwaltung ist mit über 90 Prozent zufriedenen bis sehr zufriedenen Mietern vorhanden.

Der MMZ Medienkompass ist ein Stimmungsbarometer für die Hallenser Medienbranche, der erstmalig im Jahr 2008 erstellt wurde. Er gibt Aufschluss über den Zustand, die Entwicklung und die Probleme zahlreicher Medienfirmen in der Händelstadt. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen dabei alle Mieter des MMZ sowie drei weitere ortsansässige Medienunternehmen. Mit insgesamt 27 befragten Firmen erhebt der Medienkompass 2011 keinen Anspruch auf Repräsentativität. Dennoch geben die Ergebnisse der aktuellen Befragung Aufschluss über einige interessante Entwicklungen und Tendenzen.

Über 75 Prozent der im Medienkompass erfassten Firmen existieren noch nicht länger als zehn Jahre auf dem Markt. Lediglich sechs der befragten Unternehmen wurden bereits vor dem Jahr 2000 gegründet. Anhand dieser Zahlen lässt sich erkennen, dass die Medienbranche in Halle nach wie vor sehr jung ist. Die meisten Firmen ordneten sich selbst der Film-, Fernseh- und Videobranche zu. Mit rund 23 Prozent liegt die Subbranche „Werbung/Marketing/Design/PR“ gleichauf mit der Kategorie „weitere Mediendienstleistungen“.

www.mmz-halle.de

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