Umfrage erfasst die wirtschaftlichen Auswirkungen durch Coronavirus

 

Die nahezu komplette Stilllegung des öffentlichen Lebens in Folge der Ausbreitung des Coronavirus in den letzten Wochen wirkt sich auch auf die Kreativwirtschaft aus. Wie der Bundesverband „Kreative Deutschland“ und das „Netzwerk der öffentlichen Fördereinrichtungen für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland“ (PCI – Promoting Creative Industries) in einer Pressemeldung mitteilen, sind zahlreiche FreiberuflerInnen und Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft betroffen. In einer bundesweiten Kurzumfrage erfassen „Kreative Deutschland“ und das „Netzwerk der öffentlichen Fördereinrichtungen“ die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Branche. Die Umfrage ist noch bis zum 31. März 2020 online.

Auswirkungen

Eine erste Auswertung der repräsentativen Umfrage zeigt, dass die unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirken vor allem aus den ersatzlosen Absagen von Veranstaltungen, Messen und Märkten, deren Verschiebung, aus der eingeschränkten Reisefreiheit und der Planungsunsicherheit für die nächste Zeit folgen.

Die Markterschließung (national und international) beziehungsweise die Auftragsakquise ist weitgehend zum Erliegen gekommen, zudem gibt es ein hohes Maß an Planungsunsicherheit, weil nicht absehbar ist, ob und wann wieder Veranstaltungen stattfinden können. Die begrenzte Mobilität bringt die Umsetzung von Projekten ins Stocken.

Wie aus der Umfrage hervorgeht haben Insbesondere Freiberufler und Kleinstunternehmen zum Teil existenzbedrohende Umsatzeinbußen. Rund 30 Prozent der Befragten haben oder rechnen mit Umsatzeinbußen von über 30 Prozent. Viele Unternehmen, rechnen für die nächste Zeit mit deutlich höheren Ausfällen.

Maßnahmen zur Abmilderung der wirtschaftlichen Auswirkungen

In der Umfrage wird auch nach geeigneten Maßnahmen gefragt, um die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen abzumildern. Die Betroffenen halten besonders die folgenden Maßnahmen für geeignet:

  • Entschädigungszahlungen, um die Auftragsausfälle zu kompensieren

  • Sicherstellung der Liquidität über zinsvergünstigte, unbürokratisch zu beantragende

(Mikro-) Kredite

  • (zinslose) Stundung, Reduktion und Verschiebung von Steuervorauszahlungen

  • Verschiebung von Zahlungen an die Künstlersozialkasse (KSK)

  • Steuererleichterungen

  • anteilige Übernahme von Krankenkassenbeiträgen zur Entlastung der Nebenkosten

  • ein Konjunkturpaket, das gezielt die Nachfrage nach Leistungen aus der Kultur- und

Kreativwirtschaft ankurbelt

  • gezielte Berücksichtigung von kultur- und kreativwirtschaftlichen Produkten und

Leistungen bei Vergabeprozessen durch die öffentliche Hand

  • zeitlich befristete Aufnahme von Soloselbstständigen in die Arbeitslosenversicherung unter der Maßgabe, dass dies keine Folgen für die Mitgliedschaft in der KSK hat

  • Ausfallgeld in Höhe des Durchschnittsverdienstes

  • Stundung und Reduktion weiterer umsatzabhängiger Zahlungen (z.B.

  • Mitgliedsbeiträge für Kammern)

  • Kurzarbeitergeld wird nur von einer sehr geringen Anzahl von Befragten als wirksame Maßnahme betrachtet; das Kurzarbeitergeld sollte auf geringfügig Beschäftigte ausgeweitet werden

Informationen

Bundesverband „Kreative Deutschland“

Im Bundesverband „Kreative Deutschland“ haben sich lokale und regionale Kultur- und Kreativwirtschaftsnetzwerke zusammengeschlossen. Sie repräsentieren die Vielfalt der Kultur- und Kreativwirtschaft in Stadt und Land.

Website: https://kreative-deutschland.de/

„Netzwerk der öffentlichen Fördereinrichtungen für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland“ (PCI – Promoting Creative Industries)

Das Netzwerk bündelt die Kompetenzen und Interessen von lokalen und regionalen öffentlichen Förderern. Der Zusammenschluss stärkt die Kultur- und Kreativwirtschaft als Ganzes und erhöht die Sichtbarkeit der Branche in der Öffentlichkeit.

Website: https://www.foerdernetzwerk-kreativwirtschaft.de


 

Hier geht es zur Umfrage (bis 31.03.2020).