Impulse für Zusammenarbeit verschiedener Branchen


Konferenz zeigt Potenzial der Kreativwirtschaft / BESTFORM startet

Halle/Saale, 28. Oktober 2014. Die Entwicklung von Innovationen durch die branchen-übergreifende Verknüpfung von Produkten, Services und Trends stand am 
27. Oktober im Mittelpunkt der Impulskonferenz „Cross Innovation in der Kultur- und Kreativwirtschaft“. 

Auf Einladung des Kompetenzzentrums Kultur- & Kreativwirtschaft des Bundes sowie des Wissenschafts- und Wirtschaftsministeriums des Landes Sachsen-Anhalt kamen mehr als 100 Vertreter aus Unternehmen, aus der Wirtschaftsförderung, der Politik und von Verbänden und Verwaltung in die Industrie-und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) in Halle.

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Brockmeier betonte in seinem Grußwort das Potenzial einer Zusammenarbeit zwischen der Kreativwirtschaft und anderen Branchen. „Grundsätzlich sind alle Unternehmer kreativ. Die Kernkompetenz der Kreativwirtschaft ist aber die gestalterische Innovation. Davon können Unternehmen, die selbst eher auf technische oder organisatorische Innovationen setzen, enorm profitieren. Das gilt natürlich auch umgekehrt“, so Brockmeier.

Diskutiert wurde, wie die interdisziplinäre Verknüpfung der Branchen die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt voranbringen kann. Im Fokus standen dabei zwei Ansätze: der Transfer von Know-How und Lösungen von Unternehmen gleicher Branchen, aber auch die Entwicklung von Innovationen in branchenübergreifenden Kooperationen. 

Die Arbeit des Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes stellte Nadine Weise als regionale Ansprechpartnerin für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vor. 

Die Designerin und Preisträgerin der Auszeichnung der Bundesregierung „Kultur- und Kreativpiloten“, Kristina Wißling aus Nordrhein-Westfalen, gab mit ihrem Impulsvortrag „Um die Ecke gedacht – Origami Science für Industrie und Forschung“ Einblicke in die praktische Umsetzung des Cross-Innovation-Ansatzes. Über internationale Beispiele zur Förderung von Cross-Sector-Innovationen sprach Florian Knetsch von der Prognos AG.


Im Bühnengespräch von Minister Hartmut Möllring mit den Unternehmern Martin Liedecke („faktor m – büro für gestaltung und konstruktion“) sowie Hendrik Richter („aimess GmbH“), ging es um die Chancen von Cross Innovation hinsichtlich der Industrie und der Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalts. Minister Hartmut Möllring betonte, dass es wichtig ist, „Know-How nicht für sich zu behalten, sondern zu transferieren“. Er sagte: „Wenn neue Lösungsansätze vorhanden sind, sollten sie von Branche zu Branche übertragen werden. Die Übergänge zwischen den Wirtschaftszweigen sind fließend – nicht umsonst wurde auch die Kreativwirtschaft in der Regionalen Innovationsstrategie unseres Bundeslandes als Querschnittsthema definiert. Radikale, systemverändernde Innovationen entstehen erfahrungsgemäß an Schnittstellen von Branchen und Märkten.“

In der Podiumsdiskussion „Kreativ bewegt Wirtschaft“ diskutierte Halles Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand mit den Unternehmern Karsten Angermann („a&m creative services“) und Daniel Gollmann („Gollmann Kommissioniersysteme GmbH“) sowie Bert-Morten Arnicke vom „Kreativmotor Sachsen-Anhalt“ über die Verbindung von Kreativität und Wirtschaft in Halle (Saale). 

Zum Abschluss hob Minister Hartmut Möllring hervor, dass bereits bestehende Kooperationen zwischen Kreativen und Unternehmern anderer Branchen zeigen, wie gut interdisziplinäre Projekte funktionieren können: „Sie machen Anderen Mut, die Hemmschwellen zu überschreiten.“ Diese praktische Umsetzung von „Cross Innovation“ wird seit 2013 mit dem Landespreis BESTFORM /// MEHR /// WERT /// Award ausgezeichnet. 

Die zweite Auflage des Wettbewerbs wurde am Ende der Impulskonferenz durch den Schirmherren Hartmut Möllring gestartet. Bis zum 5. Mai 2015 können sich nun Kreative aus Sachsen-Anhalt mit Wirtschaftsunternehmen um die drei Awards und um Förderpreise bewerben. Der erste Preis ist mit 10.000 Euro, der zweite mit 7.500 Euro und der dritte mit 5.000 Euro dotiert. Zusätzlich wird die Jury Förderpreise vergeben. Insgesamt stehen Preisgelder in Höhe von 35.000 Euro zur Verfügung. 

Hintergrund:
Das Kompetenzzentrum Kultur und Kreativwirtschaft des Bundes bietet eine Plattform für gewerblich und freiberuflich tätige KulturunternehmerInnen und Kreativschaffende. Es unterstützt mit Informationen, Hilfe bei der Vernetzung und der Weitergabe der Bedürfnisse in die Kultur- und Wirtschaftspolitik. Damit setzt das Kompetenzzentrum mit acht Regionalbüros – unter anderem für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – die Empfehlungen der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes um.  

Das Kompetenzzentrum Kultur und Kreativwirtschaft des Bundes ist Teil der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung. Angesiedelt ist es beim Rationalisierungs- und Innovationszentrum der deutschen Wirtschaft (RKW) in Eschborn.

Die Investitions- und Marketinggesellschaft mbH (IMG) ist die Wirtschaftsförderungs-gesellschaft Sachsen-Anhalts. Im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft vermarktet die IMG den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt. Sie hilft bei der Standortsuche, bei Förder- und Finanzierungsfragen, im Umgang mit Behörden und Fragen der Projektrealisierung und betreut die ansässigen Unternehmen.

Bild: Bühnengespräch „Chancen von Cross Innovation – Industrie und Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt“ mit Hartmut Möllring, Minister für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Ulrich Wohlgemuth, Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Fachbereich Gestaltung und Industriedesign, Hendrik Richter, Geschäftsführer „aimess GmbH“ (Burg), Martin Liedecke und Mathias Bertram, Geschäftsführer „faktor m – büro für gestaltung und konstruktion“ (von links.) - Copyright: IMG/Ralf Lehmann

Die Entwicklung von Innovationen durch die branchen-übergreifende Verknüpfung von Produkten, Services und Trends stand am 27. Oktober 2014 im Mittelpunkt der Impulskonferenz „Cross Innovation in der Kultur- und Kreativwirtschaft“. 
Auf Einladung des Kompetenzzentrums Kultur- & Kreativwirtschaft des Bundes sowie des Wissenschafts- und Wirtschaftsministeriums des Landes Sachsen-Anhalt kamen mehr als 100 Vertreter aus Unternehmen, aus der Wirtschaftsförderung, der Politik und von Verbänden und Verwaltung in die Industrie-und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) in Halle.