Krimi-Bestseller aus Sachsen-Anhalt: Kathrin Hotowetz im Gespräch

Die Sagen und Mythen im Harz begeistern und faszinieren seit jeher. Kathrin Hotowetz widmet ihnen mit „Im Schatten der Hexen“ seit 2011 eine ganze Buchreihe. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Axel Steinbach verlegt sie die Romane selbst. Eine einzigartige Gründergeschichte aus Sachsen-Anhalt.

Als Kathrin Hotowetz vor zehn Jahren ihren ersten Roman veröffentlichen wollte, stieß sie auf ein Problem, das viele Schriftsteller*innen kennen: Zugang zum Buchmarkt zu finden, ist nicht einfach. Gemeinsam mit ihrem Lebens- und Geschäftspartner Axel Steinbach entschloss sie sich schließlich, es selbst in die Hand zu nehmen: „Wenn man noch nichts veröffentlicht hat, ist es schwer, einen Verlag zu finden. Deshalb haben wir irgendwann gesagt, wir machen es selbst.“ Kein leichtes Unterfangen – aber für das Paar hat es sich ausgezahlt. Hotowetz schreibt die Romane, Steinbach kümmert sich um Satz, Layout und Vermarktung. Inzwischen haben sie sieben Romane auf diesem Weg veröffentlicht und sich eine loyale Fangemeinde aufgebaut.

Motivstempel dokumentieren die Wanderungen

Die Romane spielen im Harz und greifen die lokalen Sagen und Mythen aus Krimi-Perspektive auf. Das fanden auch Tourist*innen spannend: „Die Leute sind mit Klebezetteln in den Büchern zu uns gekommen und wollten wissen, ob es die Orte wirklich gibt“, erzählt Hotowetz. Gemeinsam mit den Macher*innen des Wanderführers Harzer Wandernadel entwickeln Steinbach und Hotowetz Wanderrouten zu den Schauplätzen der Romane. Das Besondere daran: In den Stempelboxen entlang der Routen zu „Im Schatten der Hexen“ sind spezielle Motivstempel mit Bezug zu den Büchern verteilt. Daneben gibt es Führungen, auch ein Theaterstück wurde schon inszeniert. Mit ihrem Erfolg tun die beiden außerdem Gutes, unterstützen beispielsweise die Halberstädter Landesspiele der Special Olympics in der wettbewerbsfreien Disziplin Wandern.

Durch ihren Fokus auf die Harzer Sagen sind Kathrin Hotowetz‘ Romane untrennbar mit Sachsen-Anhalt verbunden. Die regionalen Sagen und Mythen aus ihrer eigenen Perspektive zu beleuchten, erklärt die Autorin, sei ihre wichtigste Inspiration. Für Hotowetz und Steinbach hat Sachsen-Anhalt einige entscheidende Vorteile: Die Wege sind kurz, der Umgang miteinander familiär. Steinbach nennt als Beispiel die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig: „Es ist leicht, Kontakte zu knüpfen. Die wichtigen Personen bemühen sich tatsächlich zu unseren Ständen. Wir können mit unseren Sorgen an sie herantreten und bekommen immer eine Rückmeldung.“ Hotowitz ergänzt: „Die Zusammenarbeit, auch mit Stellen wie der IMG, haben wir als sehr positiv erfahren. Wir finden stets ein offenes Ohr. Unser Dank geht außerdem immer an die Leser*innen – wir haben eine sehr engagierte Gemeinschaft hinter uns, dafür sind wir wirklich dankbar.“