Für eine "grünere" Filmbranche

Die deutsche Film-, Fernseh- und Videobranche will etwas für den Klimaschutz tun. Die Initiative Greenmotion – ein breites Bündnis aus Unternehmen und Sendern – engagiert sich ab sofort für mehr Nachhaltigkeit in der Filmbranche und eine ökologisch saubere Produktion. Sachsen-Anhalt ist mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) und der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) vertreten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben eine Selbstverpflichtungserklärung zum Klimaschutz unterschrieben: Ab 1. Januar 2022 wollen sie Mindeststandards einhalten, um die Kohlendioxid-Emission, die die Branche verursacht, deutlich zu reduzieren. Dafür wurde ein umfassender Verhaltenskatalog entwickelt, der regelt, wie gedreht und produziert werden soll. Wer die Kriterien erfüllt, darf sich – nach entsprechender Prüfung – mit dem Label „Green Motion“ schmücken.

Die Palette für mehr Nachhaltigkeit in der Filmbranche ist groß, reicht von der Umstellung auf LED-Scheinwerfer über den Verzicht auf Dieselgeneratoren bis zum Verzicht auf Kurzstreckenflüge, den Einsatz von Einweggeschirr bis hin zum regionalen Catering am Set. Die Initiative „Greenmotion“ möchte Maßstäbe für eine "grünere" Filmbranche schaffen und hat mehr als 20 Mindestanforderungen, sogenannte Muss-Vorgaben, festgehalten. 

Wer das Greenmotion-Label erhalten möchte, muss bei der Filmproduktion mindestens 18 davon erfüllen. Dazu gehören die ausschließliche Nutzung von Ökostrom und der Verzicht auf Einwegbatterien. 

Dazu kommen sogenannte Soll-Vorgaben, die bei Produktionen idealerweise für mehr Umwelt- und Klimaschutz umgesetzt werden könnten. Dazu gehört die bedarfsgerechte Essensausgabe im Catering, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, oder die Mehrfachnutzung von Kulissen.

Beteiligt sind neben national und international tätigen Konzernen wie Netflix, Sky Deutschland und Constantin Film auch der MDR sowie die MDM. 

Entstanden ist die Initiative aus dem Arbeitskreis "Green Shooting", der sich seit 2017 für eine nachhaltige Filmproduktion einsetzt. Ende 2022, zum Abschluss des ersten Jahres der Nachhaltigkeitsinitiative, evaluiert "Green Shooting" die Mindeststandards und ihre Praxistauglichkeit und passt die Vorgaben gegebenenfalls an.

Detaillierte Informationen zu Vorgaben, Beteiligten und Organisation von "Greenmotion" stehen unter https://www.oekologische-mindeststandards-greenmotion.de/ zur Verfügung.