Einheitsbotschafterin Kirstin Knufmann im Interview

Als neues Element zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober sind auf Initiative von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, dem amtierenden Bundesratspräsidenten, in jedem Bundesland zwei Einheitsbotschafter*innen ernannt worden, die stellvertretend die Chancen, das Wachsen und die Herausforderungen repräsentatieren sollen. Für Sachsen-Anhalt sind zwei kreativ Köpfe unterwegs, zu ihnen gehört die Algen-Expertin und Deutsche Kultur- und Kreativpilotin Kirstin Knufmann aus Klötze.

Die 40-Jährige hat Fotografie in Köln und Barcelona studiert. Nachdem sie in New York und Los Angeles als Modefotografin gearbeitet hatte, fand sie ihr Glück in der Altmark im Norden von Sachsen-Anhalt.

Dort gründetet sie im Jahr 2012 in Klötze ihre Firma Pure Raw, ein inzwischen international tätiges Ernährungsunternehmen, das vor allem Algen und innovative Lebensmittel produziert. Sie baute einen Online-Shop dafür auf und wurde 2018 als deutsche Kreativpilotin ausgezeichnet.

Ursprünglich kommt sie aus der Nähe von Köln, war aber durch Studium und Job bereits überall auf der Welt unterwegs. Zum ersten Mal kam sie mit Sachsen-Anhalt in Berührung, als sie aus beruflichem und privatem Interesse die Algenfarm in Klötze besuchte. „Ich hatte gar keine Vorstellung, da musste ich erst mal auf der Landkarte nachsehen“, erzählt sie in einem Porträt, das von der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur veröffentlicht wurde. Der Chef der Algenfarm konnte sie jedoch schon beim ersten Besuch für die Gegend begeistern. Heute ist er ihr Mann und Vater ihrer Kinder. „Ich fühlte mich von Anfang an richtig willkommen in meinem neuen Zuhause. Beruflich und auch privat“, sagt Kirstin Knufmann.

Als die Mauer fiel war sie erst zehn Jahre alt. Die deutsche Teilung sei für sie nie ein Thema gewesen, sagt sie. Kirstin Knufmann lernt viel von der Familie ihres Mannes. „Für uns junge Menschen ist die Einheit alltäglich, und das ist gut so“, meint sie. 

Wenn Sie über Einheit nachdenkt, kommt vor allem Freude in ihr auf, sagt sie: „Ich habe eine tolle Familie, die es ohne die Einheit so nicht gegeben hätte. Was für ein Glück.“ Ihr Wunsch ist es, dass sich Länder in vielen Dingen noch angleichen, beispielsweise in den Bereichen Schul- und Studienbedingungen. Einheit bedeutet für sie auch, dass auf dem langen Weg niemand vergessen werden darf und alle „mitgenommen“ werden müssen.

 

Bild:  Michael Deutsch