Einheitsbotschafter Falk Schuster im Portrait

Sachsen-Anhalt hat die Bundesratspräsidentschaft inne und richtet damit die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober aus. Dafür wurden in diesem Jahr für jedes Bundesland zwei Einheitsbotschaft*erinnen ernannt worden, die rund um den Tag der Deutschen Einheit als „Gesichter“ stellvertretend für Erfolge, Chancen und Herausforderungen stehen sollen.

Zum kreativen Duo für  Sachsen-Anhalt  gehört der mehrfach und international prämierte Filmproduzent Falk Schuster (40). Er studierte an der Hochschule für Kunst und Design an der Burg Giebichenstein in Halle (Saale) Trick- und Animationsfilm. 

Falk Schuster ist im Jahr 1980 in Sachsen geboren. Als die Mauer fiel, war er erst neun Jahre. Bis auf ein paar Urlaube mit den Eltern im Harz hatte er nicht viel mit Sachsen-Anhalt zu tun. Als er mit 14 Jahren ein Konzert der Rapper „Fanta 4“ in Halle (Saale) besuchte, hatte er zum ersten Mal „Kontakt“ mit dem Bundesland. Ein paar Jahre später, im Jahr 2003, begann er dann an der Burg Giebichenstein in Halle (Saale) ein Studium als Werbegrafiker. Heute hat er seine eigene Produktionsfirma.

Er ist sich sicher, dass er ohne die deutsche Einheit sein Studium sicher nicht hätte frei wählen oder sich in verschiedenen Richtungen ausprobieren können. „Das war schon ein Glück für mich, das ist mir allerdings erst viel später bewusst geworden“, sagt er in einem Porträt der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur.

Sein heutiger Job hat viele Berührungspunkte mit der Einheit: „Ich habe zum Beispiel einen Film gemacht über das berühmte Leipziger Devisen-Hotel ,Astoria‚, das 1996 schließen musste. Dafür mit Barfrauen, Nachtportiers und auch Stasileuten über die DDR-Zeit gesprochen und viel Persönliches, auch Widersprüchliches erfahren“, erklärt Schuster.

Schuster ist der Meinung, „dass Ossis und Wessis nicht in allem gleich sein müssen“. Er vergleicht dies gerne mit Nord- und Süddeutschland, wo sich Menschen und Mentalitäten auch unterscheiden. „Ein bisschen selbstbewusster könnte der Osten sein, denn die Leute dort haben überhaupt keinen Grund, sich zu verstecken.“ 

Immer noch ist er von Sachsen-Anhalt begeistert. Vor allem gefällt ihm die landschaftliche Vielfalt, die Radtouren an der Elbe, verwunschene Auenwälder, Storchennester und die Dichte an UNESCO-Weltkulturerbestätten.  

Auch seine familiären Bedingungen führen ihm vor Auge, welche positiven Auswirkungen die Wiedervereinigung auf sein Leben hatte. Seine Schwester ist ebenfalls in Sachsen aufgewachsen. Sie lebt heute mit Mann und Kindern in Glasgow. „Meine halbe Familie sind Schotten, und wir besuchen einander oft und gern. Wäre ohne die Einheit so alles undenkbar.“

Falk Schuster weiß, „dass wir alle unsere Zukunft in der Hand haben, wie kaum eine andere Generation“. Er meint: „Es liegt an uns, was wir aus dem Geschenk der Einheit machen.“

Bild: Markus Deutsch